In der Rückrunde sollte für den FC Schalke 04 eigentlich alles besser werden. Nur Rang sechs nach der Hinrunde wurde als Betriebsunfall gewertet. 27 Zähler seien ja eigentlich auch gar nicht so schlecht, hörte man allerorten. Der Rückstand auf Platz vier betrage schließlich nur zwei Punkte. Und auch Platz drei liege mit fünf Zählern Distanz alles andere als außer Reichweite. Zudem habe man sich auf dem Wintertransfermarkt gut verstärkt und so beispielsweise endlich den Verlust von Julian Draxler kompensiert. Drei Punkte im ersten Spiel der Rückrunde gegen den Abstiegskandidaten Werder Bremen gelten in Gelsenkirchen eigentlich als sichere Sache. Das Problem ist nur, dass sich zuletzt die Sorgen häuften. Sinnbild für jene ist die Verletzung von Kapitän Benedikt Höwedes, der seiner Mannschaft mindestens drei Monate fehlen wird. Dies ist aber längst nicht alles, was die Knappen derzeit bekümmert.

Schwache Testspiele drücken die Stimmung
Schalke 04 hat im Trainingslager drei Testspiele bestritten. Zwei davon gingen verloren. Zuletzt gab es ein 0:3 gegen Atletcio Mineiro und ein 0:1 gegen Arminia Bielefeld. Im Rahmen beider Auftritte waren vor allem die Offensivleistungen haarsträubend. Aber auch die Performance in der Abwehr war längst noch nicht das, was ein selbst ernannter Kandidat auf die Champions League leisten können muss.

Angst vor dem Sané-Effekt
Hinzu kommt die Befürchtung, dass einige der jungen und vielfach umworbenen Spieler abheben könnten. Die größten diesbezüglichen Befürchtungen drehen sich um Leroy Sané: Der Hoffnungsträger von Königsblau wird bei den Topklubs des Planeten heiß gehandelt. Ablösesummen von 50 Millionen Euro und mehr geistern durch die Medien. In den Testspielen war Sané blass – was die Ängste weiter befeuerte. Werder Bremen, das beim Testen in der Offensive einigermaßen ansprechend, in der Defensive aber – fast schon gewohnt – hilflos wirkte, könnte der richtige Gegner sein. Allerdings muss Schalke 04 dafür seine Einstellung aus den Testpartien um 180 Grad drehen.