Hoeneß: Leipzig Meisterschaftskandidat – aber erst nächste Saison

Uli Hoeneß wird immer mehr der Mann, der er vor seiner Gefängnisstrafe war. Früher war er um keinen großen Spruch verlegen. Doch seit seiner Rückkehr auf den Posten des Präsidenten des FC Bayern München wurde es vergleichbar ruhig um ihn. Jüngst hat er allerdings wieder einmal richtig vom Leder gezogen. Dabei ging es dem langjährigen Manager des Rekordmeisters vor allem um RB Leipzig.

Hoeneß traut Leipzig die Meisterschaft ab der kommenden Saison zu
Der 65-Jährige hält die aktuelle Saison für entschieden. Er nehme Meisterglückwünsche „seit dem vergangenen Samstag“ (Bremen schlug Leipzig mit 3:0) an, wird Hoeneß von der „Bild“ zitiert. Es seien noch neun Partien, Bayern habe 13 Punkte und mit dem Torverhältnis faktisch 14 Zähler Vorsprung. München müsste noch fünf Mal verlieren „und die anderen zeitgleich fünf Mal gewinnen“, er könne sich das einfach nicht vorstellen, so Hoeneß. Es sei bei diesen Zahlen „überhaupt nicht arrogant“, die Meisterglückwünsche schon anzunehmen.

Grundsätzlich glaubt Hoeneß allerdings schon, dass RB Leipzig in Zukunft ein gehöriges Wort über die Meisterschaft mitsprechen kann. Er wisse von „Herrn Mateschitz, dass er richtig in der Stadt investieren will“, schildert der 65-Jährige. Wer wisse, was der Red Bull-Boss für Möglichkeiten habe, der wisse auch, dass es dann Ernst werde. „Wir müssen uns darauf einstellen“, fordert Hoeneß.

Hoffenheim ist das Lieblingsteam von Hoeneß
Ein besonderes Lob erhielt die TSG Hoffenheim von Hoeneß. Die Kraichgauer seien „ja meine Lieblingsmannschaft“, schwärmt der Präsident der Bayern. Sie spielten einen so jungen, erfrischenden und unbeschwerten Fußball. Hoeneß wäre allerdings nicht wieder der Alte, wenn er nicht doch noch einen Seitenhieb parat hätte: Die Geschichte, dass Julian Nagelsmann 2015 das Angebot ausgeschlagen hätte, als Nachwuchstrainer zu den Bayern zu kommen, sei nicht ganz so gewesen, schildert der Präsident. Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp habe es nicht erlaubt. Wie viel Einsichten Hoeneß in den Vorgang allerdings wirklich hat, steht auf einem anderen Blatt. Er saß zu dieser Zeit im Gefängnis.